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mit Wasser erhält, in Chlorwasserstoffsäure vermittelst Zinks sich zu einer blauen Flüssigkeit auflöst, eine Eigenschaft, die früher nur der Titansäure, Wolframsäure und Molybdänsäure zugeschrieben wurde. Wöhler fand ferner, daß das Tantalchlorid, durch Behandlung einer Mengung von Tantalsäure und Kohle mit Chlorgas, bei erhöhter Temperatur erhalten, bald von weißer, bald von gelblicher Farbe erhalten werden könnte, und suchte es wahrscheinlich zu machen, daß die weiße Modification des Chlorids eine Verbindung desselben mit Tantalsäure sey[1].

Außer im Pyrochlor ist die Tantalsäure noch im Fergusonit von V. Hartwall[2], im Uranotantal von meinem Bruder[3], im Euxenit und Wöhlerit von Th. Scheerer[4] und im Aeschynit von R. Hermann[5] aufgefunden worden. Auch hat Nordenskiöld bemerkt, daß man in Finnland den Tantalit, außer zu Kimitto, noch an sechs anderen Orten gefunden habe; er selbst machte eine Untersuchung des finnischen Tantalits, und eine Beschreibung seiner Krystallform bekannt[6].

Ich habe mich seit länger als vier Jahren mit der Untersuchung der Tantalite von verschiedenen Fundorten, und mit der aus ihnen dargestellten Tantalsäure beschäftigt. Die erste Veranlassung zu dieser Arbeit war eine Bemerkung meines Bruders, die er mir mittheilte, die nämlich, daß die Tantalite von Bodenmais und von Nordamerika dieselbe Krystallform wie der Wolfram hätten.

  1. Poggendorff’s Annalen, Bd. XXXXVIII S. 83.[WS 1]
  2. Ebendaselbst, Bd. XVI S. 479.[WS 2]
  3. Ebendaselbst, Bd. XXXXVIII S. 555.[WS 3]
  4. Ebendaselbst, Bd. L S. 149.[WS 4]
  5. Journal für practische Chemie, Bd. XXXI S. 89.[WS 5]
  6. Poggendorff’s Annalen, Bd. L S. 656.[WS 6]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. F. Wöhler: Analyse des Pyrochlors. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 124, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1839, S. 83 Quellen
  2. Victor Hartwall: Untersuchung des Fergusonits und des Epidote manganésifère. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 92, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1829, S. 479 Quellen
  3. Gustav Rose: Beschreibung einiger neuen Mineralien des Urals. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 124, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1839, S. 551 Quellen
  4. Th. Scheerer: Ueber den Euxenit, eine neue Mineralspecies. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 126, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1840, S. 149 Quellen
  5. R. Hermann: Untersuchungen einiger russischer Mineralien. In: Journal für praktische Chemie. Bd. 31 (1844), S. 89 MDZ München
  6. N. Nordenskiöld: Einige Bemerkungen über den Tantalit in Finnland un Untersuchungen über dessen Krystallisation. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 126, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1840, S. 656 Quellen
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/333&oldid=- (Version vom 31.7.2018)