Seite:Annalen der Physik und Chemie Bd 63 1844.pdf/393

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

genommen, mit Einschluß der ursprünglichen Pfeife betrug 3′ 7″ 5‴ Par. Maaß. Es würde überflüssig seyn, die Längen der einzelnen Röhrenaufsätze hier anzugeben, da dieß zur Beurtheilung des Ganzen nicht erforderlich ist, einige Längenangaben ausgenommen, von welchen am gehörigen Orte die Rede seyn wird.

Ob bei diesem Apparat, außer der Quantität der Töne, auch ihre Qualität berücksichtigt worden ist, d. h. ob bei der Anfügung eines neuen Röhrenaufsatzes eine, dem hierdurch geänderten Verhältnisse der Länge zum Umfang des Querschnitts entsprechende Schnelligkeit der Luftströmung stattgefunden habe, muß dahin gestellt bleiben, da der Verf. hiervon nichts erwähnt. Es ist aber dieß ein wesentliches Erforderniß für die genaue Bestimmung des Grundtons einer Labialpfeife. Denn nur bei entsprechender Schnelligkeit der Luftströmung wird der Ton rein und voll, aber auch zugleich höher als bei dem Mangel an erforderlichem Luftzuflusse. Wird also bei einer solchen Untersuchung dieser Umstand nicht zugleich mit berücksichtigt, so bleibt es immer zweifelhaft, welcher von den verschiedenen Tönen, die eine Labialpfeife bei vermehrtem Luftzuflusse anzugeben vermag, ohne in den ersten Flageoletton überzugehen, als eigentlicher Grundton angesehen werden müsse. Man weiß nämlich aus Erfahrung, daß, wenn eine Labialpfeife durch einen möglichst schwachen Luftzufluß zur Ansprache gebracht wird, durch eine stetige Vermehrung desselben unzählige Töne, ohne in den ersten Flageoletton überzugehen, erzeugt werden, von welchen der tiefste und höchste um so weiter von einander abstehen, je kürzer bei ungeänderter Weite die Pfeifen werden. Obgleich nun von den Tönen, die zwischen dem tiefsten und höchsten liegen, die zunächst auf einander folgenden, wegen der stetigen Zunahme der Höhe, durch das Gehör nicht wohl von einander unterschieden werden können, so zeichnet sich doch jedesmal einer von ihnen durch Reinheit

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 382. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/393&oldid=- (Version vom 31.7.2018)