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entsprechend:

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Schwefligsaures Eisenoxydul.

Gleich dem schwefligsauren Zinkoxyd setzt sich dieses Salz ab, wenn man die saure Lösung von den Producten der gegenseitigen Einwirkung von Eisen und schwefliger Säure in einer Retorte einsiedet, oder diese Lösung einige Wochen mit Eisenplatten stehen läßt, oder endlich diese Lösung im Vacuo zur halben Syrupsdicke abdampft.

In diesen drei Fällen zeigt sich das schwefligsaure Eisenoxydul in Gestalt eines krystallinischen, weißen, etwas in’s Graue fallenden Pulver. Es hat eine solche Verwandtschaft zum Sauerstoff, daß man das Sieden der sauren Flüssigkeit, in der es gelöst ist, nur auf zwei bis drei Secunden zu unterbrechen braucht, damit der in die Retorte eintretende Sauerstoff die mit ihr benäßten Wände derselben gelb färbe. Das siedende Wasser, mit welchem man das Salz zur Befreiung von dem anhaftenden Oxy-sulfo-sulfat waschen muß, kann selbst nicht die Oxydation verhindern, wenngleich man es vor der Waschung gegen den Zutritt der Luft geschützt hat. Während man das Sulfit unter die Glocke der Luftpumpe bringt, absorbirt es schon merkliche Sauerstoffmengen; und wenn man nach der Farbe zu urtheilen ein reines Salz zu haben glaubt, beobachtet man stets, daß es im Vergleich zu dem, welches sich eben aus einer siedenden Lösung absetzt, eine gelbe Farbe hat.

Das zweckmäßigste Verfahren, das schwefligsaure Eisenoxydul möglichst rein darzustellen, scheint mir folgendes zu seyn. Man läßt die saure Lösung der Producte der Reaction von Eisen und schwefliger Säure in einer Retorte einsieden, bis die Hälfte der Flüssigkeit überdestillirt ist, taucht darauf den Hals der Retorte in siedendes

  1. Die Formel dieses Salzes, so wie sie sich in der Uebersicht dieser Arbeit aufgestellt findet, enthält einen Druckfehler.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 439. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/450&oldid=- (Version vom 31.7.2018)