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Wasser und nimmt das Feuer fort. Im Moment, da das Sieden aufhört, tritt das Wasser in die Retorte und setzt es in Schutz gegen die Wirkung des Sauerstoffs der Luft. Sobald die Flüssigkeit erkaltet ist, gießt man sie ab und wäscht das Sulfit mehrmals mit ausgekochtem Wasser, welches man in einer Atmosphäre von Kohlensäure erkalten gelassen. Hierauf bringt man das feuchte Salz unter die Glocke einer Luftpumpe und trocknet es neben einer Schale voll concentrirter Schwefelsäure.

Je niedriger die Temperatur ist, bei der man arbeitet, desto besser bewahrt das Sulfit seine weiße Farbe. Allein welche Sorgfalt man auch treffen möge, so enthält es doch immer Eisenoxyd.

Das Salz ist wenig löslich in Wasser, unlöslich in Alkohol, löslich dagegen in beiden bei Gegenwart von schwefliger Säure. Es röthet feuchtes Lackmuspapier. An der Luft erhitzt, giebt es anfangs Wasser aus, zerfällt darauf zu einem unfühlbaren Pulver, von dem ein Theil durch das schwefligsaure Gas fortgerissen wird, welches sich bei einer Temperatur von nahe 250° C. entwickelt. Nach der Zersetzung bleibt Eisenoxyd, gemengt mit einer veränderlichen Quantität Eisenoxydul. Die Eigenschaft dieses Salzes, durch Wirkung der Wärme in schweflige Säure und Eisenoxydul zu zerfallen, könnte zur Bereitung dieses Oxyduls benutzt werden, wenn es gelänge das schwefligsaure Eisenoxydul frei von Eisenoxyd darzustellen. Zu dem Ende könnte man sich eines Gasometers voll Stickstoff bedienen, und denselben verbinden mit einem besonderen Apparat, in welchen man die verschiedenen Operationen ausführte.

Zweien Analysen zufolge besteht das schwefligsaure Eisenoxydul aus:

I. II. Mittel. Chem. Verhältn.
Eisenoxydul 38,73 38,34 38,535 0,087 1,0 2
Schweflige Säure 35,69 35,20 35,445 0,088 1,0 2
Wasser 25,58 26,46 26,020 0,231 2,6 5
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 440. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/451&oldid=- (Version vom 31.7.2018)