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nothwendig die der Säure nach sich zieht, da das Eisenoxyd eine noch schwächere Basis ist als das Eisenoxydul.

Dieß sind die Betrachtungen, die mich darauf brachten, das Daseyn eines schwefligsauren Eisenoxyds zu vermuthen, und die Oxydation des schwefligsauren Eisenoxyduls als eine Umwandlung dieses in jenes anzusehen. Die Erfahrung hat diese Voraussicht vollkommen bestätigt, und sogar das Daseyn zweier Sulfite von Eisenoxyd (sesquioxyde de fer) nachgewiesen, nämlich ein drittel- und ein halb-schwefligsaures.

Drittel-schwefligsaures Eisenoxyd.

Rührt man Eisenoxydhydrat in Wasser und leitet schwefligsaures Gas hinein, so lange die Flüssigkeit es absorbirt, so löst sich ein Theil des Oxyds und ertheilt dem Wasser eine rothe Farbe, die bis zum anderen Tage verschwindet, um einer grünlichgelben Platz zu machen.

Das zurückbleibende Oxyd hat eine lebhaft rothe Farbe, röthet das Lackmus stark, selbst nachdem man die freie Säure durch Waschen mit Wasser fortgenommen hat. Es entwickelt, unter Einfluß von Schwefelsäure, einen schwachen Geruch nach schwefliger Säure, bläut das Kalium-Eisencyanür, giebt aber mit dem Kalium-Eisencyanid keine merkliche Färbung, und mit Chlorbarium keinen in Chlorwasserstoffsäure unlöslichen Niederschlag.

Diese Substanz ist keine bestimmte Verbindung, wovon man sich durch die Resultate der folgenden Analyse überzeugen kann:

Chem. Verhältn.
Eisenoxyd 89,18 34.
Schweflige Säure 10,82 10.

Nach Erschöpfung der Substanz durch ein dreistündiges Waschen mit Wasser fand sie sich zusammengesetzt aus:

Eisenoxyd 92,62.
Schwefliger Säure 07,38.
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/453&oldid=- (Version vom 31.7.2018)