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muß man diese Eigenschaften berücksichtigen, um diese Salze zu entfärben, wenn sie zufällig an der Luft überoxydirt sind.

Um das drittel-schwefligsaure Eisenoxyd zu bereiten, gießt man Eisenoxydhydrat, angerührt mit Wasser, in ein Probeglas, stellt dieses in ein Kältegemisch und leitet schweflige Säure hinein, bis sie nichts mehr aufnimmt. Man filtrirt die Flüssigkeit in ein Glas, welches so viel 90- bis 95 procentigen Alkohol enthält, als man Wasser angewandt hat. Bei Vermischung mit dem Alkohol läßt die saure Flüssigkeit das halb-schwefligsaure Eisenoxyd in Gestalt schön gelber Flocken fallen. Sobald das Durchtröpfeln der Flüssigkeit anfängt sich zu verlangsamen, stellt man den Trichter auf ein anderes Gefäß mit Alkohol von gleicher Dichtigkeit, und filtrirt sogleich die erste alkoholische Flüssigkeit. Man wäscht den auf dem Filter gebliebenen Niederschlag mit kaltem Wasser, drückt ihn zwischen Fließpapier aus, und trocknet ihn in einem Strom kalter und trockner Luft.

Bei dieser Operation fällt der Alkohol einen Theil des halb-schwefligsauren Eisenoxyds, mit dem das Wasser vermöge eines großen Ueberschusses von schwefliger Säure gesättigt war. Das Wasser entzieht diesem Niederschlag ein Drittel der Säure, und hinterläßt drittel-schwefligsaures Eisenoxyd stabiler und weniger löslich.

Oft geschieht es, daß man keinen Niederschlag erhält, oder nur Spuren davon. Dieß rührt her von der Temperatur, von der Dauer der Operation oder von dem Concentrationsgrad der sauren Flüssigkeit. – Arbeitet man im Sommer und unterläßt das Abkühlen der Gefäße, in welchen sich die Lösung befindet, oder wendet man ein schlecht filtrirendes Papier an, so verwandelt sich ein Theil des halb-schwefligsauren Eisenoxyds, auf die vorhin angezeigte Weise, in Eisenoxydulsalz, und die Lösung verliert die Eigenschaft, mit Alkohol einen Niederschlag zu geben, weil der Unterschied der

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 444. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/455&oldid=- (Version vom 31.7.2018)