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von 20 Minuten bis 72 Stunden in der Camera obscura gestanden hatten, keine Spur eines Bildes erkennen können. Es ist bei diesen Versuchen aber eine Vorsicht nöthig, um sich nicht zu täuschen, man muß sich nämlich einer Camera obscura bedienen, die ganz frei von eingesogenen Jod- oder Bromdämpfen ist. Ob nun gleich mit Hülfe der obigen Sätze sich die meisten der hier besprochenen Erscheinungen sehr wohl erklären lassen, wie theils schon Dr. Waidele scharfsinnig dargethan hat, so bleiben doch noch einige übrig, von denen ich mir bis jetzt noch keine genügende Rechenschaft geben konnte.

So z. B. scheint es, daß Bilder erster Ordnung, die unter die zweite Categorie gehören, und durch Absorption von Theilen der atmosphärischen Luft entstanden, nicht fixirt worden sind, allmälig verschwinden müssen. In der That erhält man auch Bilder, die nach einigen Stunden, Tagen oder Wochen so gänzlich verschwinden, daß keine Spur derselben mehr zu erkennen ist; dagegen habe ich aber auch andere erhalten, welche ich nicht wohl unter die Categorie No. l rechnen konnte, und welche nach 6 Monaten noch ganz wohl durch den Hauch erkennbar waren. Einige dieser Bilder auf Kupfer waren sogar unmittelbar sichtbar geworden, es hatte sich an den Stellen des Bildes Kupferoxydul gebildet. Wärmebilder dringen zuweilen sehr tief in die Kupfer- oder Silberplatten; so habe ich z. B. eine Daguerre’sche Platte neun Mal hinter einander abgeschliffen, und immer kam bei neuer Erhitzung das Bild wieder zum Vorschein, bei dem zweiten und dritten Male erschien es sogar stärker und schärfer als früher, erst nach dem zehnten Abschleifen war das Bild vernichtet.

In eine stark galvanisch versilberte Platte war das Bild so tief eingedrungen, daß ich das ganze Silber herunterschleifen mußte, um das Bild zu vernichten.

Eine andere galvanisch versilberte Platte lief bei der

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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 516. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/527&oldid=- (Version vom 31.7.2018)