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oder ellipsoïdischen (oberseits convexen und nach der Mitte hin verdickten) Bogen, dessen äußere Begränzungsfläche ebenfalls ein höchst intensives Licht aussendet, während der innere Theil nicht leuchtend zu seyn scheint.

So lange er sich zeigt, sieht man deutlich Kohlenpartikel von der als Anode[1] dienenden Kohle zur Kathode übergeführt werden, und in jener eine Vertiefung, auf dieser eine Erhabenheit entstehen, welcher Umstand vermuthen läßt, daß der Lichtglanz durch äußerst kleine glänzende Kohlentheilchen bewirkt wird, die in großer Anzahl vom Strome mit fortgerissen werden. Ueberläßt man die Kohlen sich selbst, so wird, da stets etwas Kohle verbrennt, ihre Entfernung von einander immer größer, und der Lichtbogen immer gestreckter, so daß er zuletzt aus zwei konischen Flammen zu bestehen scheint, die an ihren Anfangspunkten am stärksten, und in ihrer Vereinigung am schwächsten leuchten. Wird endlich die Entfernung so groß, daß der Strom die leitenden Kohlentheilchen nicht mehr von der einen Kohle zur andern hinüber zu bewegen vermag, so erlischt die Flamme. Die stete Bewegung der Kohlentheilchen, so wie die durch dieselbe erhitzte Luft bewirken, daß die äußere Begränzung des Lichtbogens in keinem Falle schroff abgeschnitten, sondern in eine schwächer leuchtende Atmosphäre zu verlaufen scheint, die nach oben sich weiter ausdehnt als nach unten.

Bildet rohe Kohle, so zubereitet wie die negativen Erregerplatten der Säule selbst, die beiden Lichterzeuger, so zeigt sich der Bogen nur so lange zwischen ihnen, als sie nicht über 5mm von einander entfernt sind [2]; die

  1. Poggendorf’s Annalen, Bd. 33 S. 303[WS 1].
  2. Diese Maaßangaben beziehen sich natürlich nur auf eine Säule von der Stärke der angewandten. – [Die Zubereitung der zu diesen Versuchen angewandten Bunsen’schen Kohle findet sich beschrieben in dies. Annal. Bd. 55 S. 265[WS 2]. P.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. M. Faraday: Siebente Reihe von Experimental-Untersuchungen über Elektricität. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 109, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1834, S. 301–331
  2. R. W. Bunsen: Ueber Bereitung einer das Platin in der Grove’schen Kelle ersetzenden Kohle. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 131, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1842, S. 265–276 Quellen
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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 577. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/588&oldid=- (Version vom 31.7.2018)