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der Erscheinung nicht gar viel, und eben dieses beweist wiederum, was ich in meinem Schriftchen: »Die neuern Verbesserungen am Mikroskop, nebst den sie begleitenden Aenderungen in der Dioptrik. München, J. Palm’s Hofbuchhandlung 1843,«[WS 1] näher zu beleuchten Gelegenheit hatte, daß wir nicht mit parallelen, sondern etwas divergenten Strahlen sehen. Zum Gebrauch dient natürlich ein solches, wenn ich’s sagen soll, kopfloses Fernrohr noch weniger als ein anderes, dessen Construction mir früher beifiel. Klügel hat nämlich in Gilbert’s Annalen 1810, 3. Stück, und in seiner Dioptrik von der achromatischen Construction der Oculare gesprochen.[WS 2] Die Franzosen und Italiener haben solche Oculare bereits auch als Mikroskop-Objective angewendet, und Santini hat ihnen in seiner »Teorica degli stromenti ottici. Padova 1828,«[WS 3] ein eigenes Kapitel gewidmet. In ähnlicher Weise, wie für Mikroskope, könnte man nun auch Objective für Fernröhre von einer einzigen Glasart machen, und zwei Planconvexlinsen in gehörige Entfernung von einander gebracht, geben wirklich ein nahezu befriedigendes Bild. Indeß diese Entfernung, wenn auch noch nicht gleich der Summe der beiderseitigen Brennweiten, denn hiefür erhielte man nur wieder Parallelstrahlen, ist doch so groß, und das Fernrohr würde dadurch an Verkürzung so wenig gewinnen, daß Jeder, dem nicht das Flintglas zu sehr mangelt, gerne bei den gewöhnlichen achromatischen Objectiven um so mehr stehen bleiben wird, als die Kugelabweichung noch zu viel in’s Gewicht fällt, und ich will daher mich nicht weiter dabei aufhalten. – Schließlich, weil ich’s nicht anderswo gut anbringen kann, möchte ich einige Naturforscher, die hiefür mehr Gelegenheit haben, als ich, bitten, verschiedene Diamanten auf ihre Flächen unter dem Mikroskop zu untersuchen. Ich sah an ein Paar solcher gut geschliffener Diamanten feine Furchen, und wäre geneigt, wenn sich an allen, auch bei bester Politur, solche Furchen fänden, einiges

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Die neueren Verbesserungen am Microscope nebst den sie begleitenden Aenderungen in der Dioptrik. J. Palm’s Hofbuchhandlung, München 1843 Google
  2. Klügel: Angabe eines möglichst vollkommnen achromatischen Doppel-Objectivs, und über die Anwendbarkeit dieser und ähnlicher Berechnungen für Künstler zur Verfertigung achromatischer Fernröhre. In: Annalen der Physik. Band 34, Joh. Ambr. Barth, Leipzig 1810, S. 265 Quellen – Georg Simon Klügel: Analytische Dioptrik in zwey Theilen. Johann Friedrich Junius, Leipzig 1778 e-rara.ch
  3. Giovanni Santini: Teorica degli stromenti ottici destinati ad estendere i confini della visione naturale. Band 1. Padua 1828 Google
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/65&oldid=- (Version vom 1.12.2022)