Seite:Annalen der Physik und Chemie Bd 63 1844.pdf/69

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

über die Oxyde des Wismuths geliefert, worin er außer dem bekannten Oxyd ein Suboxyd und eine Säure beschreibt, und ihre Zusammensetzung angiebt. Er legt seinen Rechnungen die Ansicht von der Zusammensetzung des Wismuthoxyds zu Grunde, welche auch Berzelius, wie ich eben anführte, in neuster Zeit annimmt, und stellt folgende Formeln auf: für das Suboxyd , für die Wismuthsäure . Durch Versuche aber habe ich mich überzeugt, daß die von ihm analysirten Stoffe nicht rein gewesen seyn können. Das Suboxyd stellte er dar, indem er Wismuthmetall bei gelinder Temperatur an der Luft unter stetem Umrühren schmolz, und das entstandene graue Pulver von dem nicht oxydirten Metall absiebte. Ob durch das Sieb eine vollständige Abscheidung dieses letzteren erzielt werden könne, möchte wohl von vorn herein bezweifelt werden müssen. Außerdem zeigte mir aber auch ein Versuch, daß Wismuthmetall, das durch Zink aus seiner Auflösung in Salpetersäure als höchst feines Pulver abgeschieden worden, wenn es an der Luft nicht einmal bis zum Schmelzen erhitzt wird, mehr Sauerstoff aufzunehmen vermag, als es nach Thomson’s Formel aufzunehmen im Stande wäre.

0,6937 Grm. auf die angeführte Weise dargestellten Wismuths nahmen innerhalb 16 Stunden bei einer Temperatur zwischen 200° und 220° um 0,0368 Grm. an Gewicht zu, hätten aber nach der Formel nur 0,0261 Grm. Sauerstoff aufnehmen dürfen. Es ist daher keinem Zweifel unterworfen, daß Thomson’s Wismuthsuboxyd ein Gemenge des Oxyds und des Metalls war.

Seine Wismuthsäure stellte Thomson auf die gewöhnliche Weise mittelst unterchlorigsauren Natrons (?) dar, wusch aber den Niederschlag mit verdünnter Essigsäure aus. Nachdem derselbe bei 300° F. getrocknet war, glühte er ihn und brachte den Gewichtsverlust als Sauerstoff in Rechnung. Als ich diesen Versuch nachmachte, schwärzte sich der Niederschlag beim gelinden

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/69&oldid=- (Version vom 31.7.2018)