Seite:Ansichten Lübeck Marienkirche.pdf/20

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Vergoldungen auf blauem Grunde in der Wölbung. Schön gearbeitet sind besonders die großen Statuen der Maria und des Johannes, so wie das Brustbild des Gebers; vor Allem aber das weiß marmorne Basrelief der Einsetzung des Abendmahls über dem Altartische.

Die fleißige Hand desselben Meisters schuf mehrere marmorne Denkmäler angesehener Männer, namentlich der Bürgermeister Hieronymus von Dorne, Anton Winkler, Jakob Hüben, und der Rathsverwandten Adolph Brüning und Hartwig von Stiten. Ueberladen ist manchmal seine Anordnung, aber äußerst reich und sauber die Ausführung des Einzelnen. Auch andre geschickte Arbeiter trugen das Ihrige zur Verschönerung bei und ihre Werke bieten sich überall dem Blicke dar. Unter anderem verdienen ruhmvolle Erwähnung: die Büste des 1778 verstorbenen Consuls Johann Peters, einfach im antiken Geschmack von Landolin Ohmacht aus weißem italiänischen Marmor verfertigt; die alten, 1498 aufgestellten, steinernen Basreliefs aus der Leidensgeschichte Jesu, in einer langen Reihe hinter dem Altar, ein Geschenk der Saligers und Brömsen; das Epitaphium des Bürgermeisters Johann Westken von 1720. Wenige Kanzeln kommen vielleicht der hiesigen gleich, welche Brausewind 1691 aus schwarzem Marmor schnitzte, mit weißen Verzierungen zwischen bunten Säulen und über der Decke. Von bewundernswürdiger Zartheit ist das feine Laubwerk an den

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Christian Zietz: Marienkirche. Friedrich Wilmans, Frankfurt am Main 1822, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ansichten_L%C3%BCbeck_Marienkirche.pdf/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)