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Die Bequemlichkeit mancher Lehrer bey ihren wenigen Schülern, geht so weit, dass sie dieselben viele Monate lang in die Churfürstliche Gemähldegallerie schicken, um sie nicht nach ihren Fähigkeiten, sondern nach ihrem Willen daselbst kopiren zu lassen; ob es gleich anerkannt und durch das Beyspiel erwiesen ist, dass dieses der ganz unrechte und irrige Weg ist, um zu einem bestimmten Zweck zu gelangen.

Kurz, allen diesen stark eingerissenen Uebeln bald abzuhelfen, und unserer Kunstwelt einen erwünschtern Ruhm und Vollkommenheit in höherer Kunst zu geben – wäre es unumgänglich nöthig, nachfolgende Abänderung zu treffen, wie auch beygefügte Hülfs- und Aufmunterungsmittel in Thätigkeit zusetzen:

1.) Alle Pensionen (worunter aber keineswegs die Besoldungen der Professoren und übrigen bey der Akademie angestellten Lehrer mit gemeynt sind!) hören auf. 2.) Das hiervon einbehaltene Geld würde folgendermassen bestens verwendet:
a. Man lasse es öffentlich anzeigen, dass ein jeder Künstler, in welchem Fache der Kunst er sich nur immer hervor thun möge, versichert seyn könne, dass bey künftigen Ausstellungen sein Kunstwerk ihm nach dem wahren Werthe abgekauft werden solle. Wobey man auch für jedes Fach passende Aufträge vorschreiben könnte.
b. Auch den weniger avancirten jungen Leuten, welche Spuren von Genie zeigen, sollen verhältnissmäsig
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Unbekannt: Die Kunstausstellung in Dresden betreffend (1805). Waltherische Hofbuchhandlung, Dresden 1805, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Archiv_f%C3%BCr_K%C3%BCnstler_und_Kunstliebhaber_1805_101-121.pdf/19&oldid=- (Version vom 14.2.2021)