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angenehm vorgestellte Scene, so oft sie auch von jeher Künstler zum Gegenstand ihrer Werke wählten, ist sicherlich eines der vorzüglichsten Stücke dieses praktischen Meisters. Es wird schwerlich einem andern gelingen, diesen kranken Jüngling, so passend darzustellen. Man würde sehr unrecht thun, wenn man alle Vollkommenheiten in seinen Werken vereinbaret finden wollte. Er ist dennoch der Lairesse unserer Zeiten, besonders wegen des Reichthums seiner grossen Composition; wegen der sehr angenehmen Darstellungen, wo das mahlerische Feuer des Meisters mit einer gewissen Delicatesse vereinbart, sich dem Auge darstellet. Ueberhaupt ist er jezt in grossen Compositionen glücklich. Z. B. werden Sie sich noch aus Meusel’s neuen Miscellaneen eines seiner schönen Stücke erinnern: Die Geburt der Pandora etc. nach dem Hesiodus, das er noch besizt.

Das zweyte Stück: Die Macht der Beredsamkeit. Phryne war nach dem Pausanias von dem strengen Gerichtshofe der Heliasten zum Tode verurtheilt. Der Redner Hyperides liess sie selbst vor ihre Richter treten – entschleyerte sie bey seiner Vertheidigungsrede – und die Richter sprachen sie frey. Von gleichem Werth, wie die beyden folgenden: als

Drittens: Amor, der sich bey dem Schmetterlingfangen in die Finger gerizt hatte. Nach einer Idee des Dichters Kleist.

Viertens: Psyche, welcher die Ameisen beystehen, da ihr die Venus zur Strafe auferlegt hatte,

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Die Kunstausstellung in Dresden betreffend (1805). Waltherische Hofbuchhandlung, Dresden 1805, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Archiv_f%C3%BCr_K%C3%BCnstler_und_Kunstliebhaber_1805_101-121.pdf/5&oldid=- (Version vom 14.2.2021)