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Vom Herrn Professor Klengel.

Ein Sturm in einer Landschaft in Oel, zeichnet sich besonders aus. Dieser wilde Gegenstand der befruchteten Natur, stellet sich hier dem Auge getreulich dar. Ferner:

Ein nächtlicher Mondenschein, über eine schöne fruchtbare Gegend, welche allen nur möglichen Reitz einer kühlen Sommernacht gewährt. Etwas mehr Luftperspective würde diesen äusserst schönen Gegenstand noch anmuthiger dargestellt haben. Uebrigens verliert dabey, in Ermangelung desselben, das Ganze gar nichts. Ich halte es nur mit jenem grossen Meister, welcher sagte: „Der Künstler muss wissen, wann es Zeit ist, an seinem Werke aufzuhören.“ Dann

Ein Untergang der Sonne. Dieser äusserst delicate Gegenstand der schönsten Naturbegebenheiten, (welchen die Kräfte unserer Farben freylich nicht ganz gewachsen sind); doch hat der Künstler hierbey alles mögliche geleistet. Durch eine verständige Abstufung des Ganzen, hat er eine sehr angenehme Wirkung in sein Gemählde gebracht. Eine Wirkung, welche durch eine votreffliche Aufthürmung leichter Gewölke über den Hügel, wo die Sonne untergeht, um ein merkliches vermehrt wird.

Die gegenwärtige Ausstellung hat in diesem Fache wirklich schöne Gegenstände; so dass es mich wundert, dass hiesige vermögende Einwohner, nicht, nach ihrer eigenen Empfindung und ihres Vergnügens halber, welches ihnen zugleich die grösste Ehre machen würde, wenigstens nur nach und nach von erwähnten Kunstwerken

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Unbekannt: Die Kunstausstellung in Dresden betreffend (1805). Waltherische Hofbuchhandlung, Dresden 1805, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Archiv_f%C3%BCr_K%C3%BCnstler_und_Kunstliebhaber_1805_101-121.pdf/8&oldid=- (Version vom 14.2.2021)