Seite:Arthur Schnitzler – Flucht in die Finsternis – 019.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

emportauchte, als wollte sie sich nicht länger in ihrem jahrelangen trügerischen Schlummer halten lassen; ein Wort fing an in ihm zu klingen, das sich vorerst seinen eigenen Sinn nicht einzugestehen wagte; und mit Absicht flüsterte er dieses Wort einmal, zehnmal, fünfzigmal vor sich hin, als vermöchte er es auf diese Weise seiner Bedeutung wie seiner Kraft zu berauben. Und wirklich begann es allmählich leerer und nichtiger zu werden, war am Ende nichts als ein zufälliges Nacheinander von Buchstaben, willkürlich aneinandergereiht, nicht sinnvoller als unter dem heimrasenden Zug das Singen der Räder, mit dem es sich vermischte und in dem es sich endlich für den mählich Entschlummernden völlig verlor.

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Schnitzler: Flucht in die Finsternis. Berlin: S. Fischer, 1931, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Arthur_Schnitzler_%E2%80%93_Flucht_in_die_Finsternis_%E2%80%93_019.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)