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rasch. „Es war sehr angenehm, in der stillen Straße auf und ab zu spazieren.“

Sie stiegen ein. Otto machte Aufzeichnungen in sein Notizbuch. „Wo soll ich den Wagen halten lassen?“ fragte er nebenhin seinen Bruder. – „Ganz egal. Wenn dich dein Weg vielleicht in der Nähe meines Gasthofs vorbeiführt.“ – „Das läßt sich vielleicht machen. Schade übrigens, daß du deine Wohnung aufgegeben hast. Ich hab’s eigentlich nicht recht begriffen.“ – „Ich mußte doch wohl.“ – „Du mußtest –?“ – „Ich habe ja nicht gewußt, ob es mir jemals wieder möglich sein würde, in einer großen Stadt zu leben und meinen Beruf auszuüben.“ – „Wie kannst du das sagen“, meinte Otto und steckte sein Notizbuch ein. – „Du scheinst dich nicht zu erinnern“, erwiderte Robert, „wie miserabel es mir gegangen ist; auch im Beginn meiner Reise bin ich noch“, er zögerte eine kurze Weile, „von allerlei dummen Ideen geplagt gewesen.“

Otto sah seinen Bruder freundlich-spöttisch von der Seite an. „Was waren denn das für Ideen, wenn man fragen darf?“ – „Nicht der Rede wert … sie waren so dumm, wie es eben Zwangsvorstellungen zu sein pflegen.“ – „Na, willst du mir nicht was davon erzählen?“ sagte Otto mild. – „Also denke dir“, begann Robert etwas unsicher, „daß ich mich zum Beispiel längere Zeit hindurch nicht entschließen

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Arthur Schnitzler: Flucht in die Finsternis. Berlin: S. Fischer, 1931, Seite 088. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Arthur_Schnitzler_%E2%80%93_Flucht_in_die_Finsternis_%E2%80%93_088.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)