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fügte sie hinzu: „Aber Sie werden ja allerlei gehört und gelesen haben …“

Paula, leicht errötend, unterbrach sie: „In den Zeitungen hat eine Menge dummes und unwahres Zeug gestanden.“ Robert wollte abwehren, Paula aber fuhr fort: „Richtig ist eigentlich nur, daß der Vater abgereist ist und wahrscheinlich nicht mehr in die Stadt zurückkommen wird. Aber eine zwingende Notwendigkeit dazu besteht keineswegs. Es wäre ihm eben nur peinlich, grade hier in anderen, gegen früher erheblich geänderten Verhältnissen weiter existieren zu müssen. Er gehört nun einmal zu den Menschen, die ein neues Leben nur in einer neuen Umgebung beginnen können. Bei mir ist das anders; – bei uns“, fügte sie mit einem liebevollen Blick auf die Mutter hinzu.

„Ich danke für Ihr Vertrauen“, entgegnete Robert leise.

„Und jetzt“, sagte Paula im Ton endgültiger Erledigung, „genug von uns. Wie geht’s denn Ihnen?“ Sie erkundigte sich, wie er sich nach einer so langen Urlaubspause wieder in Gebundenheit und Beruf hineingefunden. Ihm war es willkommen, sich aussprechen zu dürfen, und er berichtete lebhaft von seiner neuen Arbeit, die sich mit Fragen des musikalischen Unterrichtswesens beschäftige. Unwillkürlich fiel hierbei sein Blick auf das geschlossene Piano,

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Arthur Schnitzler: Flucht in die Finsternis. Berlin: S. Fischer, 1931, Seite 097. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Arthur_Schnitzler_%E2%80%93_Flucht_in_die_Finsternis_%E2%80%93_097.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)