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Sitzungsberichte der Mathem.-Naturwissensch. Cl. der kais. Acad. zu Wien, Tom. 42. pag. 607.

Gordius Filum, Müller Inst. Verm. terrestr. et fluviat. vol. 2. I. pag. 31. – Gmel. syst. nat. pag. 3083. – Dies. syst. Helminth. vol. II. pag. 106.

Filaria acuminata, Rudolphi, Entozoor. hist. natur. Tom. II. pag. 66., ej. Entoz. synopsis, pag. 6. – Dies. syst. Helminth. vol. II. pag. 109. (Mermis acuminata).

Filaria truncata, Rudolphi, Entoz. hist. nat. II. pag. 59., ej. Entoz. synops. pag. 5. – Rosenhauer, Stett. entom. Zeit., Jahrg. 1847. pag. 318. – Plieninger, Würtemberg. Jahresb. 1852. Heft 2. pag. 255.

Filiria succineae, v. Sieb. Wiegmann’s Archiv. Jahrg. 1857. 2. pag. 255. – Dies. syst. Helminth. vol. II. pag. 287. (Mermis succineae.)

Autoplectus protognostus, Balsamo, Bibliothec. ital. 1840. XCVI., Mem. I. R. Instit. Lombard. di sc. lett. ed arti, 1843. pag. 15. Fig. 1–15.

Filaria lacustris, Dujardin, Hist. natur. des Helminthes, pag. 68. Pl. III. Fig. F. – Dies. syst. Helminth. vol. II. pag. 112. (Mermis lacustris.)

Characteristik. Körper nach vorn verdünnt, milchweiss oder am Kopf und Schwanzende durchsichtig, mit fortlaufendem abgerundeten Kopf. Schwanzende stumpf, beim Männchen hinter der Geschlechtsöffnung von vielen Perpillen eingeschlossen. – Länge 2 bis 5″.

Lebensweise. Die Lebensweise ist dieselbe, wie sie bei der Familie erwähnt wurde. Der Wurm kommt in der Leibeshöhle der verschiedenen Insekten vor, die ich hier aufzuzählen für überflüssig halte. Er wurde von mir auch in der Honigbiene angetroffen, sonderbarer Weise stets aber nur in den Männchen.[1]

Im Anfange August des Jahres 1856 entstand unter den Drohnen meiner Bienenstöcke in Podolsk (Gouv. Moskau) eine wahre Epidemie, veranlasst durch den Parasitismus dieser Mermis. Nachdem die Drohnen einige Tage vorher an einer merkwürdigen Trägheit und Schwäche litten, die Stöcke selbst in den schönsten und heissesten Tagen nur wenig verliessen, fand ich eines Tages mehrere Drohnen um die Stöcke herum ganz ermattet und einige auch todt liegen, ohne dass sie von den Bienen etwa gewaltsam, wie das gegen den Herbst zu geschieht, aus den Stöcken entfernt worden wären. In jenem Jahre war gerade die Tracht gut und die Stöcke behielten die Drohnen bis in den September. Nachdem ich eine der Drohnen zerdrückt, fand ich in dem Leibe derselben ein 3″ 5‴ langes Individuum der genannten Mermis. Später, nach drei Tagen lagen auf dem Boden um den Stock herum eine Menge Mermithen, die im Sande, womit der Boden daselbst bestreut war, herumwühlten und aus den Leibern der Drohnen ausgekrochen waren. Diese Helminthiasis dauerte noch 12 Tage, im Ganzen 15 Tage. Nach Verlauf dieser Zeit fingen die Bienen an, die Drohnen von selbst herauszuwerfen. Sehr bedauere ich, dass ich zu der damaligen Zeit diesem merkwürdigen Falle keine grössere Aufmerksamkeit schenkte und namentlich


  1. Vergl. Allg. deutsche Naturhist. Zeit. Jahrg. 1857. pag. 353.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Assmuss: Die Parasiten der Honigbiene und die durch dieselben bedingten Krankheiten dieses Insects. Ernst Schotte & Co., Berlin 1865, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Assmuss_parasiten_054.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)