Anonym: Aufruf an die hochfürstliche Brandenburgische Landesregierung zu Anspach, von einem Menschenfreunde in der Gegend von Rothenburg, die Ausrottung eines kinderabtreibenden Mittels betreffend | |
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die Merkmahle und Folgen der dadurch zerstörten Gesundheit derjenigen, von welchen dieß Gerücht vorhin ging, machen es mir ziemlich wahrscheinlich, daß diese Sagen nicht ungegründet seyen, wenn auch gleich der Richter so wenig, als der geistliche Moralist sich dadurch berechtigt finden darf, dergleichen Personen geradezu darüber anzusprechen.
Nur das ist mir lange ein Räthsel und Gegenstand geheimer Nachforschungen gewesen, welcher menschenfeindliche Dämon wohl solchen Weibspersonen diese unseeligen Künste lehren, und ihnen die Arzeneymittel dazu darreichen möge, da dieß doch von einem gewissenhaften, nachdenkenden, und ehrliebenden Arzt, Apotheker oder Bader nicht zu vermuthen ist. Ich habe wohl bald erfahren, daß hier eine lasterhafte Weibsperson der andern Rath mittheile, und daß immer eine sich an die andere von gleicher Gesinnung und mehrerer Erfahrung wende. – Aber woher die Arzeneymittel nehmen?
Ganz von ungefähr ist mir etwas bekannt geworden, welches mir hievon einigen Aufschluß gibt. Es findet sich in Cadolzhofen, einem zum Pfarramt Binzwang gehörigen Filial-Kirchdorf, im Anspachischen
Anonym: Aufruf an die hochfürstliche Brandenburgische Landesregierung zu Anspach, von einem Menschenfreunde in der Gegend von Rothenburg, die Ausrottung eines kinderabtreibenden Mittels betreffend in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aufruf_an_die_hochf%C3%BCrstliche_Brandenburgische_Landesregierung_zu_Anspach,_von_einem_Menschenfreunde_in_der_Gegend_von_Rothenburg,_die_Ausrottung_eines_kinderabtreibenden_Mittels_betreffend.pdf/4&oldid=- (Version vom 31.7.2018)