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das ihm nur ganz selten einen Kuß bewilligte und das stets aus dem Zimmer lief, wenn die Mama von der baldigen Hochzeit sprach. Ja – noch vier Wochen. – Dann war er Ehemann.

Aber – er freute sich nicht auf den großen Tag. – Nein – ihm graute so etwas davor. – Denn – dem Tage folgte ja die Nacht. Und was er da mit Klärchen beginnen sollte, besser, wie er’s anstellen sollte, wirklich Ehemann zu werden, das – das war ihm vorläufig noch unklar. Mut gehörte dazu – erprobter Mut. – Und – er hatte ja nie in seinem Leben geprobt. Er hatte stets nur gearbeitet und gearbeitet, um das durch Fleiß zu ersetzen, was ihm an Begabung fehlte. Leider hatte stets recht viel gefehlt. Und trotz aller Ochserei waren seine Examina stets recht mäßig gewesen.

So schritt er dem Hotel Prussia zu. Und nach langem Grübeln kam er zu dem Entschluß, sich vertrauensvoll an den Assessor Scharpka zu wenden. Der war ja auch verlobt, und der meinte es gut mit ihm; das fühlte er. Scharpka hatten sicherlich schon häufig – geprobt, und daher würde er ihm fraglos so einige Winke geben können – von wegen: wie, wann, wo, wie lange – und so weiter. –

Klärchen von Blüler – der Papa war verkrachter Rittergutsbesitzer, jetzt Agent für all und jedes, Spieler

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)