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„Und – einem so reinen Wesen soll ich nun – soll ich – soll ich – Nein – das kriege ich nie fertig, nie, – oder doch nur, da ’s ja nun doch zu den gesetzlichen Pflichten gehört, nur dann, wenn Sie – Sie mir so etwas helfen dabei – natürlich nicht persönlich, nein – ich meine so – durch gute Ratschläge –“

In diesem Augenblick erscholl unten auf der Straße eine gellende Trillerpfeife.

Scharpka sprang auf. „Es ist Schlitz’ Signal. Darf ich ihn rauflassen, Baumeister? – Wissen Sie, ich glaube, der Egon Schlitz kann Ihnen in Ihrem schwierigen Fall weit bessere Ratschläge geben. Meine Erfahrungen mit der holden Weiblichkeit sind nicht so vielseitig wie die Egons – lange nicht so vielseitig –“ Scharpka hatte keine Ahnung, daß gerade Schlitz derjenige war, der mit dem reinen Klärchen seit Wochen ein zärtliches Techtelmechtel unterhielt.

Dann trat der dünne, patente Schlitz ein.

„’n Abend allerseits. – Ein Sauwetter. – Wenn’s jetzt in Berlin auch so schneestürmt, machen die Jüngerinnen der promenierenden Venus vaflucht schlechte Jeschäfte. – Sie auch noch auf, Herr Regierungsbaumeister? – Ich kann Ihnen nur raten: meiden Sie Scharpkas Bude. Hier jewöhnt man sich’s Saufen an – Tatsache!“

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)