Seite:August Summers Ehe.pdf/25

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gewisse kleine Vertraulichkeiten herbeiführt, bis das Schamgefühl der keuschen Frau langsam abstumpft, und – dann, wenn Sie glauben, endlich etwas weiter gehen zu können, dann – kaufen Sie drei Flaschen Sekt, trinken sie zu zweien aus und – blättern dabei ein wissenschaftliches Werk durch, das sehr viele Bilder hat und das ich Ihnen leihen werde. Es heißt: Die Liebe bei den Naturvölkern.“

Er prostete Summer zu. „Ihr Spezielles! – Jedenfalls ist diese Art, Ehemann zu werden, die vornehmste. Alles Tierisch-Wilde fällt dabei weg; die junge Gattin wird entzückt sein über des Liebsten zarte Rücksichtnahme; ihre Liebe wird wachsen; und aus dem Übermaß der idealen Zuneigung wird allmählich die gesunde Sinnlichkeit aufkeimen, die schließlich in jedem Wesen schlummert –“

Scharpka sagte gar nichts. Er war nicht ganz einig mit sich, ob dieser große Filou, der Schlitz, all das ernst meine oder ob er den armen Baumeister nur aufziehe. Diese „vornehme Art“, Ehemann zu werden, war ja zweifellos diesem Rackerchen von Klärchen gegenüber gänzlich unangebracht. Aber – er konnte Summer doch nicht sagen: „Hören Sie – Ihr reines Klärchen ist meines Erachtens mit allen Salben gesalbt. Und ich halte die andere Methode, die tierisch-wilde,

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)