heimlich drückt Ihr Euch –“ Er preßte ihm die Hand. „Mein Sohn – werde glücklich und mach’ mir mein Kind glücklich –“ Er war nun doch gerührt.
Währenddessen stand die junge Frau Summer mit Schlitz in der anderen Ecke des kleinen Saales.
„Also – Stüpschen, Du weißt Bescheid. So bald er sich in seinem Zimmer auf den Diwan gebettet hat, öffnest Du das Fenster –“
Stüpschen nickte zerstreut, meinte dann: „Wenn er nun aber doch – bei mir bleibt?“
„Ausjeschlossen, Kind. Ich hab’ ihm jestern noch nahejelegt, die ersten Nächte Dich allein zu lassen – das wär’ die vornehmste Art.“
Klärchen zog den Brautschleier nachdenklich durch die Finger, schaute zu Boden. Die Musik – Klavier, Geige, Cello – spielte einen prickelnden Walzer.
Da trat Frau von Blüler zu den beiden. Sie glühte wie ein – Krater, der oben Feuer speit. Auf Schlitz hatte sie seit langem eine Pike. Sie argwöhnte so allerlei, schwieg aber. Letztens gegen Morgen hatte sie wieder jemand die Treppe hinabschleichen gehört; und wieder war ihre Jüngste, die Lisa, damals bei Bekannten auswärts auf Besuch.
Sie entführte jetzt Klärchen diesem – fragwürdigen
W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)