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schildern zu lassen – vielleicht um sie mit sich selbst zu vergleichen, diese Bitte an Dich gerichtet hätte? –

Und da sagte Toni Renner auch schon leise: „Zürnen Sie mir ob dieser Bitte? – Ihr Gesicht sieht so verändert aus plötzlich –“

„Ich – ich spreche nicht gern über meine Braut,“ erklärte er schnell. Und dann fügte er absichtlich hinzu: „Nicht alle Verlobungen sind glücklich. Ich gehöre auch zu denen, die die Welt in dieser Beziehung zu täuschen suchen –“ Er schauspielerte recht gut. Und – er erreichte seinen Zweck.

„Mein Gott – sind Sie wirklich etwa – unglücklich?“ entfuhr es dem schönen, schlanken Mädchen, und aus ihrer Stimme klang deutlich ein tiefes Mitleid, Herzensangst und auch etwas wie schwermütiges, eigenes Weh hindurch.

„Und wenn ich’s wäre, Fräulein Toni? – Auch Sie könnten mir nicht helfen,“ meinte er – und wieder gelang es ihm, den richtigen Ton zu finden.

„Nein – ich – könnte Ihnen nicht helfen,“ wiederholte sie selbstvergessen. Und ihre Augen schienen dabei sein Gesicht zu streicheln.

Nun – nun hatte er Gewißheit! – Kein Zweifel: sie liebte ihn!

Und er? Weshalb war er denn so glücklich über

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/40&oldid=- (Version vom 31.7.2018)