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Frau von Blüler sagte nur: „Na na – Du stellst Dir das zu leicht vor. Schlitz ist nicht Dein Gusti –“

„Das stimmt!“ erklärte Stüpschen sehr ruhig. „In diesem Falle ist’s sogar ein Segen, daß er etwas – kühner als Gusti vorgeht, wenn – Kurz und gut: Laßt mich nur machen! Ich bin ganz siegesgewiß! Mein Gedanke ist nicht von Schiller, er ist mehr – französisch angehaucht. Aber er verheißt dafür auch vollen Erfolg.“

Die Mama zuckte die Achseln, „Klärchen, wenn nur wirklich etwas Erfolgversprechendes –“

Da sagte Klärchen mit allem Nachdruck: „Schlitz wird Lisa heiraten – ganz bestimmt! Für Edelwild braucht man besondere Fangmethoden, auf die Du, Mama, gar nicht kommen konntest, weil Dir – die Vorkenntnisse fehlen. – Wie ich Schlitz ködern will, bleibt mein Geheimnis. Lisa muß nur nachmittags nochmals zu mir kommen – gegen fünf, dann ist Gusti wieder im Bureau –“ –

Mittags ein Uhr erschien der junge Ehemann. Er nahm sein Klärchen gleich sehr stürmisch in die Arme, und als Anna das Essen auftrug, mußte sie fünfmal an die Schlafzimmertür klopfen, ehe das Paar sich meldete[1] und Gusti rief: „Zum Donnerwetter – stellen Sie die Suppe warm! Ich bin beschäftigt.“

Anna grinste.


  1. Vorlage: eldete
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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)