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Nach Tisch, als Klärchen und Gusti im Herrenzimmer vorn den Kaffee tranken, sagte Stüpschen plötzlich:

„Du, Schatzi – in unserem Schlafzimmer sind Mäuse. Und vor Mäusen hab’ ich eine schreckliche Angst. Ich werde zu morgen vormittag den alten Drewke bestellen, daß er die Mauselöcher alle zugipst. Natürlich können wir diese Nacht dort nicht schlafen –“

Gusti machte ein furchtbar enttäuschtes Gesicht.

„Wo denn aber“ fragte er verstimmt.

„Nun – hier natürlich. Wir rücken den Diwan an das Sofa. Das ist dann so gut wie zwei Betten –“

„Ach so!“ Gustis Gesicht strahlte wieder. „Damit bin ich ganz einverstanden. Mäuse sind nämlich auch mir schrecklich.“

Um halb fünf ging er aufs Bureau. Und eine Viertelstunde später traf Egon von Schlitz „zufällig“ auf der Treppe mit Stüpschen zusammen.

Das heißt: an dem „zufällig“ war Stüpschen schuld. Sie hatte ihm aufgelauert.

Er wollte mit kühlem Gruß an ihr vorbei. Aber sie bat so lange, bis er dann doch mit in den Summerschen Salon kam. Hier erklärte Stüpschen weinerlich:

„Ich hatte gestern nacht so entsetzliche Kopfschmerzen. Ich konnte nicht winken. Ich war wie betäubt. Aber –“

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/50&oldid=- (Version vom 31.7.2018)