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Vorzug, diesen Raum betreten zu dürfen. Die Frau Försterin liebte ihn. Er hatte ja überall Liebe.

Der grüne Kachelofen strömte behagliche Wärme aus. Und Förster Gruber kam und stand breitbeinig an ihn gelehnt und erzählte allerlei Geschichten – vom Frühling, der sich jetzt überall melde, von den ersten Schneeglöckchen, von den Hasen, deren Hochzeitszeit schon wieder vorüber, von den Liebesspielen der Eichkätzchen die Stämme auf- und abwärts – wie rote Blitze so schnell, von seiner Tochter, die jetzt den dritten Jungen an der Brust habe. – „Ja, ja, der Frühling. Wie schön ist’s doch, wenn er sich so langsam ins Land schleicht. Jeden Tag neue Überraschungen –“ – Dann ging er hinaus, das Vieh abfüttern. Er hatte vergessen, die Lampe anzuzünden.

Tiefe Dämmerung erfüllte den wohnlichen Raum.

Toni und Scharpka waren einsilbig.

Plötzlich hörte er unterdrücktes Aufschluchzen. Da setzte er sich schnell neben sie auf das alte, quietschende Sofa, tastete nach ihrer Hand.

Ihm war das Herz übervoll. Die Liebe war gekommen – über Nacht, mit all ihrer Wundergewalt.

„Weshalb weinen Sie, Toni?“

Keine Antwort.

Und nochmals fragte er. – Und da brach’s über

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/54&oldid=- (Version vom 31.7.2018)