Seite:Badisches Sagenbuch 106.jpg

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Hohenfels.

Gegenüber von Altbodmann, am jenseitigen Ufer des Ueberlinger See’s, ragt ein hoher Fels, abgesondert von der übrigen Bergkette, und auf ihm stehen die Ruinen der alten Burg Hohenfels. Ihr Name hat sich im Volke nur noch in dem sogenannten Hohenfelser Hof, der am Fuße des Berges liegt, erhalten. Dort erzählen die Leute von einer besonders wohlthätigen Frau von Hohenfels, die einst auf der Burg wohnte. Sie soll sich durch reiche Stiftungen an die Kirchen der Umgegend und durch unzählige Almosengaben verewigt haben. Das Volk nennt sie daher nur die gute Frau Hildegard. Ein Platz nahe der Burg Hohenfels heißt jetzt noch das „Hildegardens-Gärtle.“ – Die Burg ging frühe auf andere Besitzer über.

(Vergl. Schönhuths „Burgen des Hegau’s“ 4. Heft S. 73.)


Burg Randeck’s Fall.

Dies uralte Stammschloß der Edlen von Randeck, die zugleich Bürger von Schaffhausen waren, ward, wie es jetzt noch steht, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts neu aufgebaut, und erstand aus den Trümmern der schon im Jahr 1499 zerstörten Burg. Die Ursache ihrer damaligen Zerstörung war seltsamer Art. Als nämlich im selben Jahre die Eidgenossen, bei 12,000 Mann stark, von Schaffhausen und Diessenhofen aus in das Hegau zogen, da wollten sie, vielleicht aus landsmännischen Rücksichten, die Burg verschonen, gegen ihren Grundsatz, dem zu Folge sie Alles, was ihnen in den Weg kam, plünderten und zerstörten. Nun befand sich aber unter den Burgmannen ein Zusätzer; der wollte die Eidgenossen nicht ungeneckt lassen in ihrem Vorüberzug, sondern fing an zu

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August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_106.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)