¹) Dieses Lied, welches sich an die ehemals in der Nähe von Bonndorf liegende Weissenburg anknüpft, wurde aus dem Munde einer beinahe neunzigjährigen Frau niedergeschrieben und von Freundeshand dem Dr. Heinrich Schreiber, Herausgeber des „Taschenbuchs für Geschichte und Alterthum“ zugestellt.
Ueber die Weissenburg gibt Kolbs Lexikon von Baden, unter verschiedenen Artikeln (Krenkingen, Roggenbach u. s. w.) einige Notizen. Ein Freiherr Heinrich von Krenkingen, genannt von Weissenburg, erscheint auch unter den zahlreichen Adeligen, welche im Jahr 1366 in die Dienste der Stadt Freiburg im Breisgau traten, als diese gegen ihren Herrn, den Grafen Egon IV., in Krieg verwickelt war. Die Burg wurde im J. 1438 von Werner von Staufen belagert, eingenommen, und von den St. Blasianern, – denen sie von jeher ein Dorn im Auge war – zerstört. (Gerbert: Historia nigrae silvae. Tom. II. Pag. 241.)
Schon stand die Stadt mit Wall und Thürmen;
Auf dieser Seit’ mit Doppelgräben,
Auf jener von dem Rhein umgeben,
Schien sie vor jedem Feind zu schirmen.
War sie jedoch noch nicht benannt:
Man sagte zwar bald das, bald dies,
Doch Ein Wort war noch nicht gewiß.
Dem Uebelstande abzuhelfen
Und um Den würdig zu belohnen,
Dem unter diesen weisen Zwölfen
Der beste Nam’ der Stadt einfällt,
Lag schon ein schönes Sümmchen Geld
Nur schnell! Was ist das beste Wort?
Sie sitzen da mit tiefem Sinnen,
Und, trügen nicht der Stirne Falten,
So muß was Rechtes sich gestalten;
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_126.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)