Seite:Badisches Sagenbuch 137.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ein mos so tieff ist vnd so vnglückhafftig, es syg mensch oder roß, ochsen oder tier, die da kument in das mauß (Moos), es muess verderben vn allen zwiffel. Von der selben statt bin ich wonen vnd suech min narung mit surer arbeitt miner henden.“ Do sprach der priester widerum zum knecht: „Kenst du das ort, do da flüst ein bach, ist gnempt twerri?“ Der knecht antwurt: „Ja, ich ken sy vast woll, wann ich mit minem huß gsin bin stetteklich daselben wonen.“ Vnd der priester fraget ferrer: „Magst du mich nit zue der selben statt fueren?“ Do antwurt jm der knecht: „Gevalt es üch, so mag ich üch woll dahin fueren.“

Do es nu am morgen frue ward, der priester mit sinem knechten was gon mit dem obgenambtem treyer, vnd do er kemme zue dem vorgenempten bach, mit namen twerr, vnd gfunden hette die zeichen, die jm die selig muetter gottz vnd junckfraw Maria verkunt vnd vorgseitt hett, do ward er gantz mit jngrund sines hertzen erfröwet, vnd fieng an mit sinen knechten ussrüten das gstüd vnd abhowen die böm, vnd bawt da ein hüsslin, jn dem er saß, zue glicher wiss als jm gheissen was vnd begeret zue bowen ein kilchen jn der Er der jungfrowen Marien, vnd mocht nit erkennen oder wissen den uffgang der sunnen vor der witte vnd grösse des schatten, der do was gon von den bömen, die da stunden, davon er vast was truren. Also an einer nacht sach er die seligen jungfrowen Marien vnd zue jm sprechen: „Gang zue der statt, die da wird gnempt der schönenbühel, da wirst du finden ein bom ston, ist haben das zeichen des heiligen crütz, den bom solt du abhowen, und an welchem ort du wurst sehen vallen den dolden oder die höhe des boms, da solt du bowen ein kilchen vnd setzen den Altar bim dolden des boms.“ Der priester was sich frowen von der erschinung der muetter gotz und thedt nach dem als im gheissen was. Vnd bowt ein hülcene kilchen jn der Er der heiligen jungfrowen Marien, deren er jn der selben statt hatt dienet gar vill mengen tag.

Do aber der selb erwürdig priester Dietrich jn der vorgnempten statt nit mocht haben notturfft sins libs, do kam er gangen zue dem durchlüchtigen man grauffen von habspurg, mit namen Rudolfum, darnach Römischer Küng. Der hatt

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_137.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)