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Breisgau.


Das Breisgau.

Du schönes Land! Mit stillem innigem Entzücken
Begrüß’ ich dich, von deiner Berge Rücken
Zu Blüthenthälern fern den Blick gewandt.
Rings mich umhauchen aromat’sche Düfte

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Wie Engelslieder säuseln milde Lüfte;

Frei athmend träum’ ich mich in deinen Himmelsrand,
Du schönes Land!

Du kräftig Land! – Wie deiner Riesenberge Urgebeine,
Steht fest im Volk die alte, treue, reine

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Anhänglichkeit an’s liebe Vaterland. –

Stolz wie die Tannen bei des Feldbergs Kronen,
Kühn wie die Gemsen in des Schnee’s Regionen,
Sind deine Söhn’ am Alb- und Dreisamstrand,
Du kräftig Land!

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Du biedres Land! Gemüthlich wie in Theokrits Gesängen,

Ertönt die Luft von froher Hirten Klängen,
Wo Herzensgüte schlingt Ein Liebesband.
Und auch der Städte feineres Getriebe
Beut jedem Fremden Gastlichkeit und Liebe,

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Und niemals drückt ihm Heuchelei die Hand,

Du biedres Land!

Du Segensland! Was Nord und Süd nur Köstlliches gewähren,
Der Bäume Frucht, des Feldes goldne Aehren –

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_175.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)