Seite:Badisches Sagenbuch 188.jpg

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So sage sie, un wandle still es Weg;
Und sider nimmt der füürig Ma ne Schluck.

Doch folgt mer witers über Steg un Bort
Wo nummen au der Engel geht und stoht,

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Se seit er z’letzt: „Was gilt’s, i find’ en Ort,

Du Lappi, wo di Weg nit dure goht?“

Der Marcher muss vora, mit stillem Tritt,
Der Engel hinterher, un lauft me no,
Se sinkt me in e Gülle, ’s fehlt si nit;

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Jez weisch di B’richt, und jez chasch wieder goh!


Nei, wart e wenig, ’s chunnt e guti Lehr!
Vergiß mer’s nit, schreib’s lieber in e Buch.
Zum Erste sagi: Das walt Gott der Her!
Isch allewil no besser, aß e Fluch.

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Der Fluch jagt d’Engel mitteln Heil dervo;

Ne christli G’müeth und ’s Bete zieht sie a,
Und wemme meint, me seh ne Marcher cho,
’s isch numme so d’Laterne vorne dra.

Zum Anderen, un wenn en Ehrema

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Ne G’schäft für ihn ellei z’verrichte het,

Se loß en mache, was goht’s di denn a?
Un los nit, wemme mit dem Nachhber redt!

Un goht me der us Weg, se lauf nit no!
Gang diner Wege furt in Gottis G’leit!

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’s isch Uhverstand, me merkts enanderno,

Und ’s git en Unehr. – Sag, i heig der’s gseit!

J. Peter Hebel.


Der Fischer an der Wiese.

Kein Sternlein glänzt, schwarz ist die Nacht,
Es rauschen dumpf die Wellen,
Und einsam hält der Fischer Wacht
Bei munteren Forellen.

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_188.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)