„Laufet, wo der went!“ Sie hen sie nit zweimol lo heiße.
Z’allernöchst am Brunne (der wüssets) womer vorbei sin.
In dem Brunne sitzt sie. Doch stigt sie an sunnige Tage
Mengmol usen ans Land, strehlt in de goldige Hoore,
Und wenn Näumer chunnt, wo selle Morge nit betet
Oder junge Bäum verderbt und Andere ’s Holz stiehlt,
Seit me: sie nehm en in d’Arm, und ziehnen aben in Brunne. –
Vetter, i glaub sel nit. Me seit so wege de Chinde,
Aß sie süferli werden und niene näumis verderbe.
Wo mer neben abe sin, und gwäschen im Brunne,
Und au wieder gstrehlt e mol. – Nei loset, was höri?
’s lütet z’Steine Mittag. Bal simmer dussen im Freie.
D’Zit wird eim doch churz im Laufe, wemmen au näumis
Seigs denn au nit wohr, es isch nit besser, wenns wohr isch.
Sehnt der jez dört ’s Schlößli mit sinen eckige Gieble?
Und das Dorf isch Steine. Do füre zieht si der Chilchweg.
Vetter Hans Jerg, ’s dunnert, es dunneret ehnen am Rhistrom,
Und es git e Wetter! I wott, es zög si vorüber.
’s chunnt so schwarz, – nei lueget, wie’s blizt, und loset, wie’s windet,
Wie’s im Chemi tost, und der Guhl uffem Chilchethurm gahret!
Ziehnt doch d’Läden a, der Glast möcht d’Auge verblende,
Und jez holet’s Chrüsli und sitzet do ummen, i willich
Us den alte Zite vom Statthalter näumis verzehle.
Friedli het me nem gseit, und het’s e seltseme Bueb ge,
Aber schöner as er isch ken dur’s Wiesethal g’wandlet,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_206.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)