Chämpfe bis an Tag mit sine zerrüttete Sinne,
Bis en alte Ma verzagt zur Stube-Thür itritt:
„Chümmi, Reckholder-Beri! Will Nieme nüt chrome do inne?“ –
„Nei, der löset nüt!“ – „Drum ischs mer au nit ums Löse!
Chönni, Meister Uehli, mit euch e wengeli rede?
Nechti fahri selb feuft mit Waar der Wiese no abe,
I, mi Rößli, mi Bueb, und ’s Richterlis Rößli und Matthis.
Womer an Farnau chömme, se stohts voll Mannen und Buebe
Links im Wald, und an der Stroß e luftigi Kerli.
Wenni’s unter Hundert sieh, se willi’s erchenne,
Het der Mond nit gschienen, und hani d’Auge nit bemer?
So viel hani ghört: ’s isch gfluecht, der Uehli mueß sterbe!
Woni neben abe gang, se seit ers zuem Wibsbild.
Warten isch nit guet, me lost, und wandlet si’s Wegs furt.
Bhüetich Gott, i gang, und thüent jez selber, was guet isch. –“
Wie het ’s Vreneli glost! Doch bhaltet’s verständigi Bsinnig.
Hesch en denn nit gmerkt, es isch em nummen um Brenz gsi?
D’Auge stöhn verchehrt, me sieht fast nüt meh vom Schwarze,
D’Zungen isch em glähmt, sie lueget vor usen, und chölschblau
Isch er bis an Hals. Me holt der Meister vo Hage,
Holt vo Zell der Doktor-Friedli, ’s isch em nit z’helfe.
Vormittag ischs so, und Nomittag ischs anderst.
Schwetze lehrt er nümmen, und siechet ebe so ane,
Bis am dritte Tag, uf ei mol schnappt er, und endet;
Und am Zistig d’ruf, se singt’s haupthöchlige; „Mitten
Furt treit hen sie en, sell isch gwiß, doch heißt es, en Andre
Heig en gholt, und ’s gang zue Ziten e bluetige Eber.
Göhntder z’Nacht vom Bergwerch heim, und hentder uf d’Site
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_212.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)