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Dann unter Schweighofs Buchen

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Zur Ruhe einzugehn.


Schau’ Neuburg’s alte Veste,
Umfächelt von dem Weste,
Wo Weimar’s Bernhard schied;
Seh’ Müllheim’s Feld und Reben

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Und seines Marktes Leben,

Horch’ froher Winzer Lied. –

Suchst du ein stilles Eden,
Laß Badenweiler reden,
Wirf dich in seinen Schoos.

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Laß Hohen ihre Beute,

Wo dieses Thales Leute,
Durch Einfalt nur sind groß.

Wie freundlich sind die Kinder!
Viel williger, geschwinder

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Dient hier die Achtsamkeit,

Als in dem Fürstensaale,
Beim Tanz und reichen Mahle
Der schnöden Ueppigkeit.

Bei froher Gäste Regen,

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Bald lieblich im Bewegen,

Bald treulich in der Ruh,
Fließt hier von manchem Guten,
Wenn Herzenswunden bluten,
Des Trostes Balsam zu.

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Gesundheit wird dem Kranken,

Und traurige Gedanken
Vergehn wie Nebelduft.
Des Badquells Wunderkräfte
Sind Stärkung zum Geschäfte,

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An das die Zeit uns ruft.


Noch bleibt der Geist gefangen,
Dem Freiheit im Verlangen

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_267.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)