Doch eis Rungs stoht mi Männli wieder uf
Zum Tremel[1] wird si Stab; er rüehrt’s mit a:
„Du witt di Herz für di alleinig ha?
Se schlag’s für ew’gi Zite dir ellei!“
Und sieder g’stablet[2] ’sFräuli zuem e Stei. –
„He! ’s Männli wird, denk wohl, d’Vergeltig si;
Und witers: het Eis ’sHerz für ihn’s ellei,
Was isch es andersch, asse chalte Stei?“ –
De hesch’s verrothe, jo, und ’s fehlt si nit;
Das Sprichwort „Es geht aus wie das Hornberger Schießen,“ rührt von einem zu Anfang des 18. Jahrhunderts in Hornberg gehaltenen Schießfeste her. Da den Schützen die dazu getroffenen Anstalten unzweckmäßig erschienen und ihnen auch sonst Manches dabei nicht gefiel, lief einer nach dem andern wieder hinweg, so daß sich das Fest in ein Nichts auflöste. In Hornberg selbst geht die Sage, daß die dortigen Bürger, als sie einem durchreisenden Würtembergischen Herzog zu Ehren ihr Geschütz lösen wollten, dies unterbleiben lassen mußten, indem sie schon vorher alles Pulver verschossen hatten. Daher auch das andere Sprichwort: „Er hat das Pulver zu früh verschossen.“ Die Hornberger machen sauere Gesichter, wenn man sie damit neckt.
Auf dem verfallenen Bergschlosse bei Kirnbach befindet sich in einem steilen Felsen ein brunnenartiges Loch von unergründlicher Tiefe. Aus demselben steigt in den Adventsnächten eine Kutsche, die mit zwanzig grauen Geißböcken bespannt ist und an der zwei brennende Laternen hängen. Sie wird von
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 485. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_485.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)