Aber plötzlich braußt das Meer, Feuerbäche gießen nieder,
Ueber der Titanen Glieder wälzen sich die Berge her.
Knochenberge aus den Fluthen – Sinnend steht der Mensch davor;
Wohl, die Todten schweigen nicht, reden müssen, die verwesen,
In der Asche kann er lesen, in den Gräbern brennt ein Licht.
Bald auch regen ihm die Hand Kräfte seiner Riesen-Ahnen,
Und zum Kampfe faßt er Muth, zwingt die Erde, ihm zu dienen,
Weiß die Gottheit zu versühnen, muß es seyn, mit eignem Blut.
Und des Rheines öder Grund wandelt sich zum Blumengarten,
Und die Hände, die ihn warten, schlingen sich zum Freiheitsbund;
In die Wolken hoch erheben muß sich Erwins stolzer Dom.
Und in Ton und Farb’ erblüht, was kein ird’scher Sinn vernommen,
Was von Oben nur gekommen in das liebende Gemüth. –
Schönes Thal am blauen Rheine, mit versunknen Heldenmalen!
Deiner Söhne heil’ge Schaar, nimmer wird sie Niedres dulden,
Was die Zeiten auch verschulden, löst sie fromm am Blutaltar.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Karlsruhe: Kreuzbauer und Kasper, 1846, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_002.jpg&oldid=- (Version vom 1.5.2018)