Seite:Badisches Sagenbuch II 014.jpg

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mit schönen Gütern und stattlichen Freiheiten begabet, die er auf seine spätesten Enkel vererbt hat.

G. C. Pfeffel.
(S. dessen „Prosaische Versuche.“ V. Th. Tübingen 1811.)


Kloster Schuttern.

An der Schutter, zwischen Offenburg und Lahr, liegt das ehemalige Benediktiner-Kloster Schuttern. Nach der Sage soll dasselbe seinen Ursprung einem ehemaligen englischen König, Offo, verdanken. Es ist wahr, daß das Kloster Schuttern in alter Zeit den Namen Offenzell führte, und daß die Stadt Offenburg, welche den nämlichen englischen König zu ihrem Gründer haben soll, ehemals einen Engel auf ihre Münzen prägte; was, wie die Engel auf den Zinntellern, wohl etwas Englisches bedeuten kann, aber nicht immer wirklich bedeutet. Es ist ferner wahr, daß es einen König Offa von Mercien in England gegeben hat, welcher Thron und Gemahlin verließ, nach Rom pilgerte und dann irgendwo ein Mönch wurde; aber das geschah im Jahr 707, und das Kloster Offenzell ist schon wenigstens hundert Jahre vorher gestanden. Der Gründer von Offenzell, wie von Offenburg, scheint ein Adeliger der Gegend, mit Namen Offo, gewesen zu seyn.

Z. L. B.


Offenburgs Ursprung.

Offenburg soll von Offo,[1] einem Britanischen Fürstensohne, um’s Jahr Christi 600 gegründet worden seyn. Er bekehrte in diesen Gegenden die wilden Alemannen zum Christenthum, stiftete das Kloster Schuttern und nahm als Statthalter des Königs der Franken in Offenburg seinen Sitz. Man gibt in dieser Stadt noch die Gegend an, (bei dem Gasthaus zum Ochsen) wo sein Schloß gestanden haben


  1. S. obige Sage.
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_014.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)