Des Königs Base schön geziert,
Von Gold und Perlen diesen Kranz,
Dem Ritter setzt sie auf zum Tanz,
Thät auf das gelbe Haar ihm setzen,
Thät freundlich ihm den Finger pfetzen,
Durch manchen Blick schön anzusehn.
V.
Der König lag in seinem Bett,
Des Nachts seltsam Gedanken hätt,
Und seine Gedanken gingen ein
Und immer schwerer kamen wieder,
Wie Bienen ziehn vom Schwärmen nieder.
Am Morgen schickt er seinen Zwerg,
Zu Peter Herrn von Stauffenberg:
Die Fürstin, jung und reich und zart,
Die will ich geben Euch zum Weib,
Mit ihrem Kärntnerland und Leut.“
Kein Wort kam aus des Ritters Mund,
„Mein Red halt mir für keinen Spott,
Und nimm hiemit zu Zeugen Gott,
Daß es mein ew’ger Ernst fürwahr,
Daß Euer die Fürstin ganz und gar.“
Der hohe Lohn könnt’ ihn nicht freuen,
Wie er der Meerfey schon verlobt;
Der Untreu sey der Tod gelobt,
Sonst sey er frei von Noth und Leid,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_019.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)