So künstlich zu tanzen auch wag’ ich;
Wie Marculus, traun, mit dem Kopfe sogar
Sonnstäubchen zu spießen vermag ich.[1]
Kurz: gebt mir, ich bitte, die Burg da in Hut!
O säumt nicht, schon wälzt sich im Trotte
Thaleinwerts die feindliche Rotte!“
„Was fabelst du, närrischer knirpsiger Daus?“
Kopfschüttelt der Ritter von Rodeck.
Auffordern zur Rache den Tod keck?“ –
„Das will ich, drum bin ich in Eisen und Stahl!
Jetzt macht aus dem Staub Euch mit Kind’ und Gemahl!
Dies Zweiglein … an felsiger Stelle
Der Graf mit den Seinen ergreifet die Flucht,
– Dumpf wirbeln die Trommeln von ferne –
Durch heimliche Gänge zur felsigen Schlucht
Gelangt er im Schimmer der Sterne.
So ladet ein Zaubergewölbe sie ein
Zu lecker bereitetem Mahle,
Da funkelt der Wein im Pokale.
Wie schmauset und zechet das Gräflein mit Lust!
Ihm schmiegt sich fein jugendlich Weib an die Brust
Im strahlenden Gnomenpalaste.
Die Kinder, sie jubeln, – o selige Nacht!
So sind sie entschlafen, so sind sie erwacht,
Sich rüstet der Zwerg auf dem Schlosse.
Rings füllt er mit Wasser die Gräben sofort,
Aufzieht er die wuchtige Brücke;
- ↑ Siehe die Anmerkung am Schluß!
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)