Wenn Blitz dir oder Hagel droht,
Und Feuers- oder Wassersnoth
Wird stets dein Haus entgehen!“
An Worten fehlt’s dem Bauern
Für seine Dankbarkeit,
Gibt er ihm das Geleit;
Und als sie vor dem schwarzen Kreis
Des Mummlers endlich stehen,
Da ruft der Zwerg: „Ade! wer weiß,
Doch was mich auch erreichen
Mag drunten für ein Loos –
Mein Stab gibt dir ein Zeichen
Noch aus der Wellen Schoos!“
Drin stets nur Tücke lauert,
Das Bäuerlein am Ufer stund,
Von Ahnung bang durchschauert.
Hohl kocht es in der Tiefe,
Dem Bauer ists, als riefe
Der Abgrund nichts als Weh!
Ja Wehe! denn empor die Fluth
Sieht er als Zeichen kommen
Des Männleins Stab geschwommen.
„So hat er sie gefunden
Die blonde Königin?
Doch ach! nur Todeswunden
Fluch dieser Wasser Mörderbrut,
Daß Gott sie einst verschütte!“
Fort von der Fluth mit schwerem Muth
Wankt Hans nach seiner Hütte.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_098.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)