Das Feuer brennt auf seinem Herde,
Er schafft das Schwert zur Pflugschar um,
Zugleich sein schönes Heiligthum.
Jetzt bauen am Genesungsquelle
Die Jünger Ratfried’s einen Dom,
Und fromme Klausner ihre Zelle
Es thürmen sich auf Felsenhöhen
Die Ritterburgen stolz und kühn,
Noch kann man ihre Trümmer sehen
Bedeckt mit Moos und Waldesgrün.
Blickt die Vergangenheit mich an;
Die Zeit will freventlich zernichten,
Was sie nicht trotzig meistern kann.
Von fremder Sitte ward verdrungen
Kein fremdes Schwert hat uns bezwungen,
Doch Ueppigkeit, von Gott verflucht.
Vergiftet hat sie selbst die Schale,
Aus der dem Kranken Heilung floß;
Des Himmels Frieden sich ergoß:
Da walten jetzt der Hölle Schauer,
Da steht des Goldes Trugaltar,
Und Engel wenden sich mit Trauer
Wie frech jedoch sie sich erheben,
Die Mächte aus des Orkus Schoos,
Sie reißen nimmermehr das Leben
Von seiner starken Wurzel los.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: wunde
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_175.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)