Am söllerförm’gen Eingang wachen
Und Pallas, bänd’gend Tiegers Gier.
Einst herrscht’ im Schlosse reges Leben,
Und teutscher Helden kühnem Streben
Ward hier manch schallend Hoch gebracht; –
Und durch die öden Prunkgemächer
Rauscht sagenreich die Mitternacht.
Wie schaurig, Haus, verwaist für immer,
Glühst du in röthlich düsterm Schimmer
Wenn Phöbus seinen Strahlenwagen
Auf Feuerwolken fortgetragen,
Hinab zum fernen Weltmeer rollt!
Die hohen Fenster sprühen Blitze;
Ist Markgraf August heimgekehrt!
Sind es die fränk’schen Abgesandten,
Die, aus dem blut’gen Grab erstanden,
Graf Metternich mit Festen ehrt?
Den Hoh’n, die einst in diesen Hallen
Schutz fanden und ein wirthlich Dach?
Die letzten Conde’s, Moreau’s Krieger,
Von Oesterreich Carl, Lodi’s Sieger,
Hier lebt’, in seinen Nestortagen,
Carl Friedrich oft; des Alters Plagen
Vergessend und des Herrschens Müh’;
Von Badens Macht den greisen Gründer
Und seine Thränen segnen sie.
Hier war’s, wo Er, in bessern Jahren,
Zuerst des Schicksals Gunst erfahren,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_319.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)