Der verwunderten, umschlossen,
Gibt der blasse Waidmann Kunde
Von dem schauerlichen Grunde:
„Wißt, den Riesenhirsch zu jagen,
Hatt’ ich mich im Wald verloren
Weit von dieses Schlosses Thoren.
Als ich meint’, ihn zu erlegen,
Trat ein Recke mir entgegen,
Noch gedenk’ ich sein mit Grauen.
Ihm zu folgen, winkt er schweigend
Mir, zur Waldschlucht niedersteigend;
Folgen mußt’ ich wider Willen
Tief im Walde, weit von hinnen,
Blickt’ ein Schloß mit hohen Zinnen,
Diener harrten an der Pforte,
Die uns grüßten ohne Worte.
Hoch im Saale mit Gepränge
Saß ein Fürst, so schien’s, beim Feste,
Reich bewirthend edle Gäste.
Schweigen doch rings in der Halle;
Füllten Becher, tranken, aßen
Ernst und schweigsam allermaßen.
Gold und silbernes Geräthe
Trug der Tisch, der glanzbesäte,
Gluth entloht dem Mund der Zecher.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_324.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)