Stürmt er auf den kühnen Haufen,
Welcher unerschüttert steht,
Ob auch mancher seiner Helden
Tief im Innersten beweget
Ruft von Neuem Tilly: „Leget
Eure Waffen vor mich hin!“
Aber Deimling: „Magst sie holen!“
Alle Bürger gleichen Sinn,
Und erfechtend ihres Fürsten
Rettung mit der Väter Muth,
Fallen Mann für Mann, sie Alle,
Die Heldenthat der vierhundert Pforzheimer ist auch in einem größeren Gedichte gefeiert, betitelt: „Die Schlacht bei Wimpfen,“ ein vaterländisches Heldenlied von Karl Fernand, evangelisch-protest. Pfarrer in Egringen. (Karlsruhe, 1838. Verlag des artist. Instituts.) Einen Auszug daraus theilt Baader in seinen „Sagen der Pfalz, der Bergstraße und des Odenwaldes“ mit. (S. 194–220.)
Eine andere poetische Bearbeitung desselben Stoffes von Anton Dietrich findet sich im Stuttg. Morgenblatt Nr. 123. Mai 1822.
Im dreißigjährigen Krieg, als unser armes Teutschland von der Nordsee bis an die Donau, vom Rhein bis an den Böhmerwald blutig zerfleischt und schrecklich verheert wurde, und der eine Theil für Luther und des Evangeliums Predigt, der andere für den Papst und die Messe, mit heißem Eifer kämpfte und Gut und Blut opferte, und die Kriegsschaaren, zu jeder Zeit schrecklich, aber damals ganz zügellos und verwildert, auf beiden Seiten unerhörte Greuel verübten, geschah es, daß nach der Nördlinger Schlacht Anno 1635, wo die Schweden und die Evangelischen geschlagen wurden, in Würtemberg und Baden-Durlach, zuerst die Fürsten, dann auch die Unterthanen die Flucht ergriffen, meistens nach Straßburg und auf die andere Rheinseite. Eine gut evangelische Stadt war Pforzheim, der Geburtsort Reuchlins, der zuerst ein helles Licht
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_395.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)