Ist zur Asche bald verglüht
Manches reiche Menschenleben.
Mag der Hügel noch so grünen;
Mit verstörtem Angesicht,
Kann er nimmer doch versühnen.
Mit gleichgültiger Gebärde
Spielt die Blum’ mit Farb’ und Duft,
Ihren Jubel treibt die Erde.
Kann ein Grollen nicht verhüten;
Ob sie holde Düfte wehn
Und mit stillem Zauber sehn,
Ueber ihrer Schwestern Leichen,
Die der rauhe Nord erschlug,
Nehmen sie den frohen Zug,
Gibt der Lenz sein Siegeszeichen.
Eilen fort im Kampfgewühl,
Fremd ist weiches Mitgefühl;
Ihrem rüstigen Geschäfte. –
Unten braußt der Fluß im Thale,
Buntes Leben schließend ein,
Schimmern hell im Mondenstrahle.
Auf den Frohen, der genießet,
Fest die Freude hält im Arm,
Welckt, und Thränen viel vergießet;
Auf der Thaten kühnen Fechter
Winkt hinab voll Bitterkeit
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 477. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_477.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)