Seite:Badisches Sagenbuch II 507.jpg

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umgesehen hätte, und daß dem Kurfürsten das Pferd unterm Leib erstochen worden, so daß er eine Zeitlang zu Fuß fechten müssen.“ (Kremer, Cap. I. p. 301).

³) … vnd Her Wiprecht von Helmstat Ritter, der den Pfalzgraffen Ritter hatte geslagen, wart off des Pfalzgraffen sitten erschlagen. (Altes Manuscript.)

⁴) „Und also gewan der pfalzgrave den krieg und fieng die obgenanten drei fursten mit 350 pferden oder me als man sagt; der markgrave von Baden wart gefangen mit 41 graven, herren, ritter und knechten, on arme knecht’; der von Wirtemberg wart gefangen mit 40 graven, herren, rittern und knechten, on arme knecht’; der bischof von Metzs wart gefangen mit 31 graven, herren, rittern und knechten, on arme knecht; und wurden uf 40 manne erstochen, unter denen waren drei graven, einer von Helfenstein in Schwaben, item ein herr von Prandis und rawgrave, das andere waren edel und arme knechte.“

(Fik. Artzt’s Gesch. s. Zeit. Erstes Kap.)

⁵) Zum Gedächtniß dieses Sieges ließ Friedrich auf der Wahlstatt ein steinernes Crucifix errichten mit der Inschrift:

„Als man zalte nach gottes Geburte MCCCCLXII jar vff sant Paulus Gedechtnuß Tag sint uff dieser Wallstatt durch Herzog Friederich Pfalzgrave by Ryne etc. vnd Kurfürsten nyder geworffen worden Her Jörg Bischoff zu Metz, Markgrave Karle, von Baden vnd Graue Vlrich von Wirtemberg mit eyner merglichen Zahle Ir Diener, Grafen, Ritter vnd Knecht; und derselben die in solichem Gescheffte tod bliben sind wolle Gott barmherzig sin vnd vff denselben Tag sint viel zu Ritter geschlagen.“

(Obige Noten sind aus F. Baaders „Sagen der Pfalz etc.“ gezogen.)


4.
Das Mahl auf dem Heidelberger Schlosse.
145
Zu Heidelberg im Schlosse sitzt froh im schönsten Saal

Der Pfälzer Kurfürst Friedrich beim stolzen Siegesmahl;
Auch die gefangnen Grafen sie sitzen mit am Tisch,
Da setzt man, köstlich duftend, vor Beide Braten und Fisch.

Es schäumt in goldnen Kannen der goldne Rebentrank:

150
„Den Becher“ – rief der Kurfürst – „bring’ ich dem Sieg zum Dank!

Sieg, sey mir treu vor allen, wie meine Pfalz so treu!
Wie meint ihr, gute Grafen, ob ich verlassen sey?“

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 507. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_507.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)