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Lieb Mutter, setz Du mir den Kranz in das Haar

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Auf daß ich schön ruhen kann auf der Bahr.


„Steck mir an den Finger das Ringlein fein,
Er mit mir soll liegen ins Grab hinein,
Ein schneeweißes Hemdelein zieh du mir an,
Auf daß ich kann schlafen bei meinem Mann.

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„Auf Töchterleins Grab sollst legen ein Stein,

Drauf sollen die Worte geschrieben seyn:
Hier ruhet der Pfalzgraf und seine Braut;
Da hat man den beiden das Brautbett gebaut.“

(Siehe „Des Knaben Wunderhorn etc.“ II. Band).


Der Blitz.
(1764.)

Geendet ist der Streit;
Des Krieges Furie schweiget,
Aus Schutt und Asche steiget
In junger Herrlichkeit,

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Begrüßt durch Jubellieder,

Der Phönix Friede nieder.

Was mit Barbarenwuth,
Der Schande unbekümmert,
Auch Frankreichs Haß zertrümmert,

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Strebt nun mit neuem Muth,

In Teutschlands schönsten Gauen
Der Teutsche aufzubauen.

So aus dem Schutt empor
Ist in den Pfälzer Landen

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Auch Heidelberg erstanden.

Es will Karl Theodor
Dort allen Glanz entfalten,
Noch heut den Einzug halten.

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 535. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_535.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)