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Der Tag ist drückend schwül;
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Kein Lüftchen will sich regen,Kein Blättchen sich bewegen.
Ein ängstliches Gefühl,
Ein wunderbares Bangen
Hält Mensch und Thier umfangen.
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Da kommt in finstrer PrachtAm fernen Himmelsbogen
Allmählig hergezogen
Die dichte Wolkennacht,
Auf ihren schwarzen Schwingen
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Verderben herzubringen.
Wie düster liegt das Schloß –
Gleich einem ries’gen Drachen,
Den Thalgrund zu bewachen –
Der Finsterniß im Schooß.
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Wie ragen seine hohenThürme mit stolzem Drohen! –
Jetzt bricht das Wetter aus,
Und wie aus Höllenrachen
Ertönt des Donners Krachen,
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Der Stürme wild Gebraus!
Doch wehe! welch ein Schlag!
Welch Feuermeer! – Es zischet
Rasch Blitz auf Blitz und mischet
Die Nacht mit lichtem Tag.
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Hört ihr! es wimmert Sturm!Es steht das Schloß in Flammen!
Schon stürzt es dort zusammen
Nah bei dem Glockenthurm.
Wie wild der Sturmwind schnaubt,
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Und aller Hülf’ zum Hohne
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 536. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_536.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 536. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_536.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)