Schnell gehts von Mund zu Munde: „Eilt Alle fort zum Wald,
Fällt Bäume, bringet Reiser und Stroh zum Brande bald,
Daran er sich mag wärmen in kalter Winternacht!
Und Alles bringet Reiser und Holz in schnellem Lauf,
Das thürmen sie dem Ritter am starken Thore auf,
Drauf naht ein Mann mit Feuer, das schleudert er ins Stroh,
Es prasselt an dem Thore die Flamme schrecklich auf,
Verzehrt die stolze Pforte in immer rascherm Lauf;
„Ward dir nicht heut, Herr Ritter, das Feuer gut gemacht?
Das hättest du gewißlich sobald noch nicht gedacht?“ –
Da dringet durch die Bresche herein der Feinde Schaar:
„Jetzt, Ritter, gilts zu fechten, jetzt wehr’ dich für dein Gut!
Der Feind der lechzt nach Rache, der Feind der lechzt nach Blut!“
Und schrecklich in den Hallen erschallt der Waffenklang,
Und Schritt vor Schritt nun dringen sie in der Halle vor,
Bis wo am tiefen Teiche die Felswand ragt empor.
Der Ritter blickt hinunter von jäher Felsenwand:
„Ha! das ist Gottes Rache! das ist des Satans Hand!“ –
Da hat ihn schnell verschlungen ein schrecklich Wellengrab.
Der Feind darauf die Mauern und Thürme niederriß,
Er plünderte die Schätze, erbrach das Burgverließ; –
Es lodert auf die Veste in ungeheuerm Brand,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 622. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_622.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)